Ich will einen Blick in mein Innerstes wagen

Soll ich es wagen – ein Blick über meinen Rand?

Mich der Wahrheit stellen?

Oder lebe ich nicht viel besser in der Illusion,

in der Verdrängung von Gewesenem?

Jesus, ich wage es.

Vor mir tut sich ein Abgrund auf,

ein stinkendes Schlammloch mit grenzenloser Tiefe.

Ich falle

Angst

Nichts zum Festhalten

Hoffnungslosigkeit

Keine Chance zur Verlangsamung

Verzweiflung

Nichts

Nur Gestank wie in einem verstopften Abflussrohr

Ekel

Nur glitschiges Etwas, das mich beim Fallen berührt.

Brechreiz

Ich schreie zu Dir, mein Gott:

Herr, hol Du mich aus dem Sumpf meines Lebens!

Hilf mir!