Galerie

Einsatz für das Leben

Wir fliegen eine Woche nach meiner OP mit einer Reisegruppe von 22 Leuten nach Israel. Ich sehne mich danach, mal nicht nur Krankenhaus- und Arzttermine wahrzunehmen. Tapetenwechsel wird mir gut tun.

Wir bereisen den Norden bis zur libanesischen und syrischen Grenze und den Süden bis zur Grenze zu Gaza, den Westen rund um Tel Aviv und Judäa und Samaria. Ich staune über das Land und die jüdischen Bewohner, wie sie sich für ihr Leben – Überleben im Land – vor der Staatsgründung bis heute mit ihrem ganzen Leben einsetzen, trotz der Gefahr und die täglichen Ängste, ob die eigenen Kinder auch sicher in die Schule und von der Schule heim kommen werden, denn die meisten Terrorakte finden genau zu diesen Uhrzeiten statt.

Ich beginne ein wenig mehr zu begreifen, dass uns Menschen zwar das Leben hier auf der Erde von Gott geschenkt wurde, dass es aber auch einen Feind gibt, der mit Krankheit, Schicksalsschlägen und Auseinandergehen von Beziehungen uns das Leben stehlen will. Manche geben sogar Gott die Schuld dafür – das tut mir weh! Wenn ich nichts tue mit der inneren Einstellung “Es kommt doch alles, wie es kommen muss“ gebe ich diesem Räuber eine offene Einladung: „Komm, nimm mir doch meinen Lebenssaft!“ Dabei bietet Jesus das Leben in Fülle an, in dem er sagt:

„Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen und zu schlachten und um Verderben zu bringen. Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.“ (Johannesevangelium Kapitel 10, Vers 10 nach NGÜ)

Doch dieses Leben im Hier und Jetzt und auch das kommende Ewige bekomme ich nicht automatisch. Ich muss es wie ein Geschenk von Jesus auf mich beziehen und in meine Hände nehmen und auspacken. Und wenn der Räuber mir wieder Lebensfreude oder inneren Frieden durch Krankheitssymptome nehmen will, geht es mir darum, dass ich dieses geschenkte Leben verteidige, und ich sage laut vor mich hin:

„Hau ab! Du hast hier nichts zu suchen. Weg mit den Symptomen! Ich nehme sie nicht an!“

Und bildlich gesprochen greife ich in die himmlische Schatzkammer und hole mir Gelassenheit, Trost, Zuversicht und Heilung.

Zugang zu Gottes Schatzkammern – Aquarell © hsr

Auch wenn ich nicht immer gleich eine sofortige Heilung oder Veränderung spüre, gehe ich glaubend davon aus und tue so, als ob die positive Veränderung schon von Gott auf dem Weg zu mir ist und ich sie bald zu 100% in meinen Händen halten werde. Das allein ist ein dauerhaftes Trainingsprogramm, das ich mit meiner Auszeit begonnen habe.

Lehrkräfte sind Führungskräfte

Eine Interpretation der Weisheiten Salomos (aus den Sprüchen Kapitel 29) für Lehrkräfte

Wenn Führungskräfte wie Lehrerinnen und Lehrer Ehrfurcht vor dem lebensspendenden Gott haben, dann freuen sich Lernende und Eltern. (V. 2)

Wer Weisheit und fürs Leben Lernen liebt, macht seinem irdischen sowie seinem himmlischen Vater Freude. (V. 3)

Ein gerechter Lehrer oder eine gerechte Lehrerin schenkt seiner Klasse Recht und Ordnung, aber eine Person, die Dinge von seinen Schülern erpresst, zerstört alles. (V.4)

Wenn Schülerinnen und Schüler den Lehrekräften schmeicheln, dann ist das eine Falle. (V. 5)

Lehrkräfte und Lernende, die Gott kennen und verehren, achten die Rechte der weniger Begabten, doch andere, die ohne Gottesbezug leben, nehmen auf nichts Rücksicht. (V. 7)

Spöttische und rebellische Schülerinnen und Schüler können die ganze Klasse aufwiegeln, aber weise Lehrende besänftigen den Zorn dieser Schüler und Schülerinnen. (V. 8)

Es ist schlichtweg dumm, seinem Zorn freien Lauf zu lassen; kluge Lehrende oder Lernende halten ihn auf gesunde Art zurück. (V. 11)

Eine Lehrkraft, die einen Schüler oder eine Schülerin mit Lerndefiziten oder emotionalen Defiziten gerecht behandelt, wird lange noch im Job sein können. (V. 14)

Einem Kind, liebevoll zurechtzuweisen und die Konsequenzen seines Handelns spüren zu lassen, bewirkt Weisheit und Lernerfolg. (V. 15)

Solange Lernende oder Lehrende das Sagen haben, die Gott ignorieren oder verachten, nimmt das Unrecht zu. (V. 16)

Aquarell – © hsr

Weise Schülerinnen und Schüler liebevoll zurecht und sie werden den Lehrkräften Freude und Zufriedenheit bereiten. (V. 17)

Wenn Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte das weisende (prophetische) Wort von Gott nicht annehmen, verlieren sie jeden Halt, doch es wird ihnen gut tun und glücklich machen, wenn sie sich an Gottes Geboten orientieren. (V. 18)

Durch Worte allein lässt sich ein Schüler oder Schülerin nicht belehren – sie brauchen Konsequenzen. Denn es kann sein, dass er oder sie die Worte zwar versteht, aber nicht befolgt. (V. 19)

Lernende, die von Kindheit verwöhnt werden , werden später leichter Rebellen. (V. 21)

Der Klasse gefallen wollen und um die eigene Akzeptanz zu fürchten, ist eine gefährliche Falle; wer aber auf den Herrn vertraut, lebt unter Seinem Schutz. (V.25 )

Durchkreuzt

Durchkreuzt – Foto © hsr

Im Augenblick gibt es so viel Dunkelheit – Krieg, Erdbeben, Gewalttätigkeit. Manchmal will ich gar nicht die Nachrichten hören und dadurch noch mehr Leid der Welt mitbekommen. Ich versuche, die Nachrichten zu Gebeten umzuformulieren. Denn Jesus sagt von sich:

„Ich bin das Licht der Welt (in dieser Dunkelheit.)

Johannesbuch Kapitel 8, Vers 12.

Die Uhr – unser moderner Götze?

Als ich während meines Lehrerdaseins kürzlich morgens nach einer schönen Gebetszeit mit Gott im Auto in unser Lehrerzimmer komme und noch kein anderer Lehrer oder keine andere Lehrerin da war, stellte ich plötzlich etwas fest, was mir wie eine göttliche Einsicht vorkam: Ich sah unsere Uhr – hoch oben an dem zentralsten Platz, nach der ich immer wieder im Alltagsgeschehen schaue. Mir wurde klar, dass sie für mich wie ein Götze geworden ist, nach der ich mich ständig richte. Natürlich soll ich pünktlich im Unterricht sein, aber wo ist daraus eine Versklavung geworden, so dass ich z.B. bei all der Unterrichtsvorbereitung keine Zeit mehr habe für einen Plausch mit Gott?

„Verkehrte Uhr“ – Foto © hsr

Die Zeit ist doch auch nur etwas von Gott Erschaffenes, die ich achten soll, nach der ich mich aber nicht ständig orientieren und ihr nachjagen soll. Von einem Kollegen habe ich mal den Tipp gehört, doch Gott zu fragen, wie lange ich an der Unterrichtsplanung sitzen soll. Das habe ich beherzigt. Und deshalb bitte ich Gott öfters, in meine Zeit der Unterrichtsvorbereitung zu kommen, mir kreative Einfälle zu schenken (Wer sonst ist denn so kreativ wie Er?) und mir bei der Arbeit, die für einen Lehrkraft ja nie wirklich aufhört, zu zeigen, wann ich sie getrost beenden kann und soll.

Ich habe gemerkt, dies trifft ja auch auf meine jetzige Arbeit außerhalb der Schule zu.

Gott, Herr aller Zeit und Zeiten, vergib mir, wo ich meine Zeit und Zeitplanung immer wieder selbst in die Hand nehme und darin Dich nicht frage und sie dann doch nicht in den Griff bekomme. Komm Du jetzt in meine Zeit und gib mir Weisheit im Umgang mit ihr.

Zerfetzt

Da waren sie, meine Ankläger, stolz und selbstgerecht, schieben mir alle Schuld in die Schuhe, bezichtigen mich des Ehebruchs und meinen noch frech: „Du hast es doch selbst so gewollt, du Nutte!“

„Zerfetzt“ – Acryl auf Leinwand © hsr

Doch eines verdanke ich ihnen: sie brachten mich zu Jesus und machten mich mit ihm bekannt, allerdings auf unfeine und entwürdigende Art. Sie provozierten Jesus, er solle doch endlich das Kommando, für den „Steine-Hagel“ geben.

Doch dieser Mann, Jesus, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, er bückt sich und malt in den Sand. Überhört er sie? Überhört er sie bewusst? Minuten werden für mich zu Stunden. Was wird aus mir? Mein Leben hängt an einem einzigen Faden.

„Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“

Mit diesem Wort verscheucht er sie, einer nach dem andern zieht seinen Schwanz ein und schleicht davon. Nun bin ich mit diesem sonderbaren Mann, Jesus, allein. Ich fühle mich innerlich gespalten – ambivalent: Zum einen schätze ich es sehr, dass er mich vor diesen Männern geschützt hat; zum andern habe ich Angst, dass dieser Mann meine Verletzlichkeit ausnutzt und mich als Freiwild behandelt.

Dann steht er auf und sieht mir in die Augen: Er nimmt das Gespräch mit mir auf, so, als ob wir auf einer Ebene stünden, mit mir – einer Frau! Ich wäre am liebsten vor lauter Scham in den Boden versunken.

Er fragt mich nach meinen Anklägern. Will er aus meinem eigenen Mund die Wahrheit hören, dass es für mich keine Ankläger mehr gibt, weil er sie mundtot gemacht hat? Will er mir meine neugewonnene Weite und meinen neuen Handlungsspielraum bewusst machen, wo ich wieder ganz Frau sein kann?

„Dann will ich Dich auch nicht verurteilen.“

Diese Worte klingen wie Balsam für meine Seele. Inneres Aufatmen. Jesus spricht mich von aller Scham und Schuld frei. Dieser Mann, Jesus, behandelt mich als wertvolle, ebenbürtige Frau. Er holt mich heraus aus meiner Opferrolle und meiner Selbstverdammnis und übergibt mir selbst die Verantwortung für mein Leben, damit ich mich nicht selbst wieder knechten lasse.

Nach dem Lesen der Geschichte aus dem Neuen Testament (Johannesevangelium Kapitel 8)

Dank – Glück

Kennen Sie das auch? Man wünscht Ihnen „Viel Glück“? Oder „Kopf hoch – immer nur positiv bleiben!“ Doch positives Denken ist anstrengend. Und es macht mich selbst im Zentrum. Glück, das mir zufällt, macht mich vielleicht glücklich, doch der Absender ist unbekannt und bleibt anonym.

Danken ist positives Denken und ein Hinwenden an einen bestimmten Menschen und an Gott, den Verursacher von zugefallenem „Glück“. Ich sage: „Dankeschön“. Danken heißt: Ich kenne den Adressaten und wir freuen uns beide darüber. Doppelte Freude!!

Foto © hsr

Tanz im Wind

Tanz im Wind – Mischtechnik © hsr

Ich mag den Wind, wenn er meine Haut berührt und zart streichelt, wie er mir durchs Haar streicht und meine Haare im Wind flattern.

Ein willkommener, zärtlicher Gruß von Dir, Jesus? Danke, dass ich jetzt so fühlen kann!

Ich kann mich noch gut an meine „Eiszeit“ erinnern, wo mein Gespür dafür völlig abgestumpft, kaum vorhanden, war.

Gegen Ende meiner „Eiszeit“ habe ich Dir den bisher versteckt gehaltenen Raum im Keller meines Lebenshauses mit Zittern und Zagen aufgeschlossen und eröffnet.

Du hast diesen für mich mit Angst besetzten Raum, den Raum meiner Sexualität, eingenommen mit Deiner Gegenwart und ausgeleuchtet mit Deinem wärmenden Licht.

Dann hast Du angefangen aufzuräumen, Dinge, die am falschen Platz waren, wieder an die richtige Stelle gerückt und falsche Vorstellungen korrigiert.

Mit großer Leichtigkeit hast Du Dich in diesem Raum bewegt, ja sogar getanzt und mich zum Mittanzen eingeladen.

Ich kann nur staunen über die selbstverständliche Art Deiner Bewegungen und mit Freude habe ich Dir dabei zugesehen. Ich wusste, bald werde ich mit Dir in diesem Raum tanzen.

Den Wind am ganzen Körper Spüren und die Sinnlichkeit des Moments Aufsaugen ist erst die Vorstufe für den Tanz aller Tänze.

© hsr