Ab und zu erkenne ich, wie ich folgendem Gottes und Welt-Bild verfallen bin: Gott hat die Welt und das Universum geschaffen – als eine geschlossene Einheit. Er hat sie dann aber sich selbst überlassen – wie eine Uhr, die er aufgezogen hat. Und er hat sich dann zurückgezogen oder beobachtet uns von außen wie durch ein Glasfenster hindurch. Diese Sicht, die ganze viele Menschen teilen, hat Auswirkungen z.B. dass ich mich letztendlich allein auf mich gestellt fühle – wie ein Waisenkind im riesigen Universum. Es gibt zwar vielleicht einen Gott als Urheber, aber der hält sich außerhalb meiner Welt und meiner Reichweite auf. Es existiert vielleicht noch ein Hinweisschild von Gott:
„In Notfällen zerbrich das Glas!“,
so dass ich mich in schwierigen Situationen an ihn wenden kann.
Die Bibel zeichnet ein anderes Bild von Gott und der Welt: In der Bibel ist Gott eine Persönlichkeit, der seine Schöpfung nicht alleine gelassen hat, sondern sie jede Sekunde am Leben erhält. (Psalm 30,3) Der auferstandene Christus platzt an den verschiedensten Stellen bei seinen Freunden herein. (Johannes 20,19ff) Und der heilige Geist ist aktiv bei und in jedem, der sein Leben für ihn geöffnet hat:
„Wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen.“ (Johannes 16,13)
Wir leben also in einer Welt, die nach „oben“– zu Gott hin – offen ist.
Heiliger Geist,
führe Du mich in die Wahrheit hinein, dass ich erkenne, in welchen Situationen des Alltags ich mit meiner geschlossenen Weltsicht vernebelt bin und platze Du in meinen Schulalltag hinein, wenn ich Deine Gegenwart dort vergesse.