Plädoyer für die „Liebe“

Fällt dir auch auf, wie negativ oft in den Medien Menschen bezeichnet werden, nur weil sie vielleicht eine andere Meinung wie der Mainstream haben und schnell in die rechte oder linke Ecke gesteckt werden? Und das nicht nur jetzt im Wahlkampf! Wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit Andersdenkenden um? Sind wir bereit für einen echten wertschätzenden Meinungsaustausch auf Augenhöhe oder geht es uns nur darum, den anderen für unsere Ansicht zu gewinnen?

Deshalb hier ein Gespräch über die „Liebe“ mit dem Gott, der von sich selbst sagt, dass er Liebe bzw. Beziehung ist (in Anlehnung an das „Hohelied der Liebe“ aus dem 1. Korintherbrief (Kapitel 13).

Die Liebe ist langmütig.

Jesus, Du hast einen sehr langen Atem mit mir. Ich möchte von Dir lernen, andere Menschen und Andersdenkende, Schülerinnen und Schüler und Arbeitskollegen zu lieben, auch in Situationen, in denen sie über mich lästern und schlecht über mich denken und reden. Stärke mich, dass ich ihnen trotzdem Gutes wünsche, auch wenn ich sie und ihr Lästern eine Zeit ertragen muss, dass ich nicht die Hoffnung auf Veränderung für diese Menschen und diese Situation verliere.

Die Liebe ist freundlich.

Jesus, ich möchte gerne Deine Liebe kennen lernen, die es gut mit mir meint, bei der ich keine Angst haben muss, sie aufs Spiel zu setzen, wenn ich versage. Ich möchte Deine Liebe kennen lernen, die mich nach Hause liebt, die mich annimmt und sich an mir freut, so wie ich bin, und diese Liebe an andere weiter geben.

„Infusion Seiner Liebe“ – Ölpastellkreiden © hsr“

Die Liebe ist nicht eifersüchtig.

Jesus, ich möchte lieben lernen, ohne zu vereinnahmen und mich an den Erfolgen und Freundschaften des anderen neidlos zu freuen. Ich möchte meine Liebe so ausdrücken lernen, dass sie den anderen nicht erdrückt, sondern sie loslässt in seine Freiheit hinein.

Die Liebe sucht nicht das Ihre.

Jesus, ich möchte die Freiheit der Liebe kennen lernen. Ich möchte auch Nein sagen dürfen und meine eigenen Grenzen entwickeln. Lehre mich, auch dem anderen die Freiheit zuzugestehen, der zu sein, der er vor Dir ist. Lehre mich, seine Grenzen zu wahren.

Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit.

Jesus, ich erkenne, dass Deine Art von Liebe in der Wahrheit und Echtheit verwurzelt ist. Ich möchte von Dir die Liebe lernen, die nicht heuchlerisch und falsch ist, die nicht anderen Menschen schmeichelt und es doch anders meint.

Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles und duldet alles.

Jesus, ich möchte gerne Deine Liebe kennen lernen, die größer und weiter ist als die bisher erlebte Liebe. Ich sehne mich nach Deiner Liebe, die mich hält, auch wenn ich in mein eigenes Herz schaue und meine eigene armselige Liebesfähigkeit darin erkenne, die mich nicht darauf festlegt und mir zutraut, mich zu verändern.

2 Gedanken zu „Plädoyer für die „Liebe““

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